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Six-Step-Reframing: Verhaltensmuster neu betrachten & ändern

Das Six-Step-Reframing, entwickelt von Richard Bandler und John Grinder, ist eine wirksame Methode aus dem Neurolinguistischen Programmieren (NLP), die auf der Modellierung der Arbeit von Milton Erickson und Virginia Satir mit Persönlichkeitsanteilen basiert. Diese Methode bietet die Möglichkeit, Verhaltensgewohnheiten durch sechs Schritte eingehend zu analysieren und zu verändern. Obwohl diese Methode in der Vergangenheit effektiv war, hat Richard Bandler offen kommuniziert, dass er das Six-Step-Reframing heute nicht mehr aktiv einsetzt. Es ist wichtig zu beachten, dass sich im Laufe der Zeit neue Erkenntnisse und Ansätze entwickeln können, die zu einer Weiterentwicklung und Anpassung von Methoden führen.

Im Verlauf unseres Lebens experimentieren wir mit verschiedenen Verhaltensweisen, von denen einige gut für uns funktionieren. Oft behalten wir diese Verhaltensweisen bei, auch wenn sie in der Gegenwart möglicherweise nicht mehr sinnvoll sind. Als Kinder konnten wir beispielsweise durch Wutausbrüche erreichen, was wir wollten, aber im Erwachsenenalter ist dieses Verhalten wahrscheinlich nicht mehr angemessen oder zielführend.

Das Six-Step-Reframing basiert auf drei Konzepten:

  1. Trennung von Absicht und Verhalten: Die Methode geht davon aus, dass hinter jedem Verhalten eine positive Absicht steht. Es gibt kreative Anteile in uns, die neue Ideen generieren können.
  2. Teilemodell im NLP: Das Teilemodell beschreibt, dass verschiedene innere Anteile in uns wirken und unterschiedliche Bedürfnisse haben.
  3. Verwendung von kreativen Ideen für neues Verhalten: Die Methode fördert die Generierung von kreativen Alternativen, um ein gewünschtes Ergebnis zu erreichen.

Das Six-Step-Reframing hat sich insbesondere bei der Behandlung psychosomatischer Symptome als effektiv erwiesen, da es ermöglicht, Teile zu identifizieren, die für die Symptome verantwortlich sind, und die Unterscheidung zwischen Absicht und Verhalten herzustellen. Durch diesen Prozess können neue Wege gefunden werden, um Bedürfnisse zu erfüllen und ein gesünderes Verhalten zu etablieren.

Die Schritte: Six-Step-Reframing

  1. Verhalten identifizieren: Identifiziere ein negatives Verhalten oder eine Reaktion, etwas, das du lieber nicht tun oder fühlen würdest. Frage dich: „Welches Verhaltensmuster möchtest du verändern?“
  2. Kommunikation etablieren: Stelle eine Verbindung zu dem Teil her, der das unerwünschte Verhalten oder die unerwünschte Reaktion verursacht. Frage diesen Persönlichkeitsanteil, ob er bereit ist, bewusst mit dir zu kommunizieren. Diese Kommunikation kann als Empfindung irgendwo in deinem Körper, als Bild, als Stimme oder als Ton wahrgenommen werden. Wenn du ein Signal erhältst, bedanke dich bei dem Anteil für die Antwort.
  3. Positive Intention: Finde die positive Absicht hinter dem Verhalten. Frage den Teil: „Was möchtest du für mich erreichen? Welche positive Intention versuchst du für mich zu verwirklichen?“ Der Schlüssel hierbei liegt darin, den Unterschied zwischen der Absicht des Teils und der Art und Weise, wie er versucht, sie zu erreichen, herauszuarbeiten. Die Annahme, dass dieser Aspekt deines Selbst eine positive Absicht hat, kann Vertrauen aufbauen und den Teil eher bereit machen, mit dir zusammenzuarbeiten.
  4. Kreativer Anteil: Bitte deinen kreativen Teil um Hilfe, um drei alternative Wege zu finden, um dasselbe Ergebnis zu erzielen. Lasse den Teil diese neuen Wahlmöglichkeiten bewerten. Sind sie akzeptabel? Werden sie genauso gut oder besser sein als das vorherige Verhalten? Der Teil muss wirklich bereit sein, sie für den nächsten Monat oder gegebenenfalls länger auszuprobieren. Der Schlüssel hier liegt in der Verhandlung. Wenn der Teil, der das unerwünschte Verhalten zeigt, mit diesen Alternativen nicht zufrieden ist, wird er sie wahrscheinlich nicht ausprobieren wollen.
  5. Verantwortungsübernahme: Frage den Teil: „Bist du bereit, die Verantwortung dafür zu übernehmen, die drei neuen Alternativen in dem entsprechenden Kontext anzuwenden?“ Durch diese Verantwortung kannst du sicherstellen, dass diese Alternativen auch in der Zukunft angewendet werden.
  6. Öko-Check: Überprüfe mit einem Ökologie-Check, ob es Einwände von anderen Teilen gegenüber dem neuen Verhalten gibt. Wenn wir unsere alten Verhaltensweisen ändern, können wir andere Menschen und Aspekte von uns selbst beeinflussen. Sogar Änderungen, die wir als positiv betrachten, können unbeabsichtigte Auswirkungen haben. Führe dann einen Future Pace durch, um die Auswirkungen des neuen Verhaltens in der Zukunft zu visualisieren und zu prüfen, ob es im Einklang mit deinen Werten und Zielen steht.

Besonders effektiv ist das Six-Step-Reframing bei der Behandlung psychosomatischer Symptome, da es hilft, symptomproduzierende Teile zu identifizieren und eine Unterscheidung zwischen Absicht und Verhalten herzustellen. Durch den Prozess können neue Wege gefunden werden, um Bedürfnisse zu erfüllen und gesündere Verhaltensweisen zu etablieren.

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