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Inkongruenz: Unstimmigkeit oder Diskrepanz

Inkongruenz bezieht sich in der Psychologie auf einen Zustand der Unstimmigkeit oder Diskrepanz zwischen verschiedenen Aspekten einer Person, wie Gedanken, Gefühlen, Werten und Verhaltensweisen. Es tritt auf, wenn es eine Diskrepanz zwischen dem, was eine Person sagt, denkt oder fühlt, und dem, was sie tatsächlich tut oder zeigt, gibt.

Eine inkongruente Person zeigt oft Widersprüche in ihrem Verhalten oder in ihrer Selbstwahrnehmung. Zum Beispiel kann jemand behaupten, selbstbewusst und selbstsicher zu sein, aber in bestimmten Situationen ängstlich oder unsicher handeln. Oder eine Person kann sagen, dass sie ihre Arbeit liebt, aber in ihrem Verhalten und ihrer Körpersprache Anzeichen von Frustration oder Desinteresse zeigen.

  1. Beispiel für inkongruentes Verhalten: Eine Person behauptet, gesund leben zu wollen und regelmäßig Sport treiben zu wollen, zeigt aber in der Realität wenig Aktivität und führt einen ungesunden Lebensstil.
  2. Beispiel für inkongruente Selbstwahrnehmung: Eine Person sagt, sie sei selbstsicher und kompetent, aber in sozialen Situationen zeigt sie Anzeichen von Unsicherheit und Selbstzweifel.
  3. Beispiel für inkongruente Kommunikation: Eine Person gibt vor, offen für neue Ideen und Meinungen zu sein, aber sie reagiert defensiv und ablehnend, wenn jemand eine andere Sichtweise vertritt.
  4. Beispiel für inkongruente Werte: Eine Person betont, wie wichtig ihr Familienleben ist, verbringt aber die meiste Zeit mit der Arbeit und vernachlässigt die familiären Beziehungen.
  5. Beispiel für inkongruente Gefühle: Eine Person behauptet, glücklich in ihrer Beziehung zu sein, fühlt sich aber oft unzufrieden oder traurig, wenn sie mit ihrem Partner zusammen ist.

In der Arbeitswelt kann Inkongruenz ein Problem sein. Zum Beispiel, wenn die Ziele und Werte eines Unternehmens nicht mit den persönlichen Überzeugungen und Werten der Mitarbeiter übereinstimmen. Dies kann zu Unzufriedenheit und Unproduktivität führen.

Inkongruenz in verschiedenen Lebensbereichen

Im Coaching und NLP wird Inkongruenz oft als ein Hinweis auf ein Problem oder eine Herausforderung betrachtet, das gelöst werden muss. Wenn eine Person inkongruent ist, kann es darauf hindeuten, dass sie nicht in Übereinstimmung mit ihren eigenen Werten und Überzeugungen handelt oder dass es interne Konflikte gibt, die gelöst werden müssen. Durch gezielte Interventionen und Techniken wie Reframing, Ankern und Dissoziation kann der Coach oder NLP-Praktiker helfen, diese Konflikte aufzulösen und die Person in einen kongruenten Zustand zu bringen.

Inkongruenz kann auch in zwischenmenschlichen Beziehungen auftreten, wenn das Verhalten einer Person nicht mit ihren Worten übereinstimmt. Zum Beispiel kann eine Person sagen, dass sie jemanden mag, aber ihre Körpersprache und ihr Verhalten zeigen etwas anderes. Inkongruenz kann hier ein Hinweis auf eine fehlende Integrität sein oder auf eine Unfähigkeit, authentisch und ehrlich zu sein.

Inkongruenz ist ein nützlicher Hinweis darauf sein, dass etwas nicht richtig ist. Es kann ein Hinweis darauf sein, dass interne Konflikte gelöst werden müssen oder dass zwischenmenschliche Beziehungen geklärt werden müssen. Durch das Erkennen von Inkongruenzen können wir uns bewusst werden, was uns wirklich wichtig ist und wie wir uns selbst und anderen gegenüber authentisch sein können.

Inkongruenz erkennen und reagieren: Verschiedene Reaktionsmöglichkeiten

  1. Spiegeln von Inkongruenz in der Reaktion
  2. Ansprechen und Wiederholen der Inkongruenz mit fragendem Blick
  3. Über-Kreuz-Spiegeln durch Aufgreifen der Inkongruenz in der Reaktion, dabei verbal auf den nonverbalen und nonverbal auf den verbalen Anteil reagieren
  4. Wiederholen des verbalen Inkongruenzmarkers (z.B. „eigentlich“, „im Grunde“, „aber“)
  5. Kongruent auf die nonverbale Reaktion reagieren

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