Das Mapping Across ist eine Technik im NLP, die es ermöglicht, die Submodalitäten oder Elemente eines bestimmten Zustands oder Kontexts in einen anderen zu übertragen (Submodalitätenarbeit). Das ist besonders wertvoll, wenn man einen ressourcevollen State an anderer Stelle verfügbar machen möchte.
Ein Beispiel für die Übertragung von Motivation auf den Zustand Demotivation wäre, wenn man seine Haltung gegenüber Hausarbeit oder Papierkram verändern will und dazu die Submodalitäten einer Tätigkeit, die einen motiviert, auf diese Art der Arbeit überträgt.
Mapping Across-Veränderungsprozess
Der Veränderungsprozess im NLP, genannt „Mapping Across“, beinhaltet die Suche nach ressourcevollen Gegenbeispielen für ungewünschte Gefühle und Probleme. Diese Gegenbeispiele werden als „Gegenbeispielressource“ bezeichnet. Beispielsweise kann man einen unressourcenvolle Glaubenssatz wie „Ich bin nicht wertvoll“ mit einem ressourcevollen Gegenbeispiel wie „Ich bin wertvoll“ vergleichen. Oder man kann einen unressourcenvolle Zustand wie „Ich mag Hausarbeit nicht“ mit einem ressourcevollen Gegenbeispiel wie „Ich habe Spaß an Hausarbeit“ vergleichen.
Danach untersucht man, wie beide Sätze oder Zustände submodal kodiert sind. Dann überträgt man die ressourcevollen Submodalitäten auf den unressourcenvolle Glaubenssatz oder Zustand. „Mapping Across“ eignet sich besonders für bipolare oder konträre Zustände wie Krankheit/Gesundheit, Hass/Liebe, Dumm/klug, Zweifel/Vertrauen usw.
Schritte
1. Identifiziere den Zustand oder die Erfahrung, die Du verändern willst (z. B. limitierender Glaubenssatz,
Krankheitsgefühl, Gefühl von Inkompetenz etc.).
- „Welchen Zustand würdest du gern verändern?“
- „Was ist das Problem? / der Problemstate? / das Thema, du verändern willst?
- „Welche Herausforderungen möchtest du überwinden?“
2. Identifiziere den Ressource-Zustand. Welchen Zustand würdest du stattdessen erleben? Das sollte ein Zustand sein, der etwas mit dem anderen zu tun hat, möglicherweise das Gegenteil von dem, den du verändern möchtest.
3. Arbeite die Submodalitäten für beide Zustände in der Reihenfolge VAK heraus. Mache zwischen beiden Zuständen einen Separator.
- Wie groß erscheint das Bild?
- Wo befindet sich das Bild in deinem Blickfeld?
- In welchen Farben erscheint das Bild?
- Ist das Bild scharf oder unscharf?
- Welche Arten von Geräuschen, Wörtern oder Melodien hörst du?
- Wie laut sind die Geräusche oder Stimmen?
- Woher scheinen die Geräusche oder Stimmen zu kommen?
- Wo genau spürst du das Gefühl im Körper?
- Ist es ein Druck oder ein sanftes Gefühl?
- Wie beschreibst du das Gefühl (warm, kalt, schwer, leicht, etc.)?
4. Arbeite die Unterschiede heraus: Was unterscheidet diese beiden Erfahrungen in Bezug auf ihre Submodalitäten? Gleiche Aspekte sind irrelevant. Eine Erfahrung kann beispielsweise assoziiert und eine dissoziiert sein, eine kann als buntes Video dargestellt werden, das andere als kleines Schwarz-Weiß-Standbild.
5. Identifiziere die Treiber, die kritischen Submodalitäten, die den großen Unterschied zwischen den beiden ausmachen. (Normalerweise ist es ratsam, die folgenden Elemente als kritisch zu betrachten: Ort, Entfernung, assoziiert/dissoziiert, Helligkeit oder Fokus).
6. Ändere die Submodalitäten des unerwünschten Zustands in die des gewünschten Zustands. Fokussiere Dich auf die kritischen Submodalitäten. Ändere z. B. einen der Hauptunterschiede in der ersten Erfahrung mit der zweiten Schritt für Schritt oder lasse deinen Klienten dies in seinem Tempo tun (z. B. die Darstellung der Erfahrung in schwarz-weiß).
7. Test
Überprüfe nun die Wirkung der Intervention.
- „Wie fühlst du dich jetzt im Vergleich zu vorher?“
- „Wie wohl fühlst du dich in diesem Kontext jetzt?“
- „Wie denkst du jetzt über (das Thema/Problem) im Vergleich zu vorher?“
- „Wie stark glaubst du jetzt an deine Fähigkeit, (das Thema/Problem) erfolgreich zu lösen?“
- „Wie beeinflusst das jetzige Verständnis/die jetzige Perspektive deine Handlungen/Entscheidungen in Bezug auf (das Thema/Problem)?“
8. Future Pace
Mit dem Future Pace zum Abschluss kannst zu sehen, wie der Klient in der Zukunft erfolgreich mit einem bestimmten Thema umgeht. Es handelt sich hierbei um eine Art Simulation der zukünftigen Situation, um sicherzustellen, dass die erreichten Veränderungen auch in der Zukunft anwendbar sind. Ob ein Future Pace erforderlich ist, hängt von dem behandelten Thema ab.
- „Wie fühlt es sich an, wenn du in Zukunft auf diese Situation zurückblickst?“
- „Wie gehst du in Zukunft damit um?“
- „Wie wird es dir helfen, in Zukunft erfolgreicher zu sein?“
Anwendungsmöglichkeiten
Das Mapping Across ermöglicht eine Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten in der neurolinguistischen Programmierung (NLP). Es eignet sich besonders gut für die Arbeit mit gegensätzlichen Zuständen und Gefühlen, die uns im Alltag begegnen. Dazu gehören: Verstehen vs. Verwirrung, Gesundheit vs. Krankheit, Fülle vs. Mangel, Vertrauen vs. Zweifel, Motivation vs. Demotivation und Wahrheit vs. Lüge.
- Schwer – Einfach
- Zweifel – Glaube (Glaubenssätze)
- Wertearbeit (Veränderung der Wichtigkeit unserer Werte)
Indem man diese Zustände miteinander in Verbindung setzt und die positiven Aspekte eines Zustands mit den negativen Aspekten des anderen Zustands verknüpft, kann man seine eigenen Gedanken und Emotionen besser verstehen und verarbeiten und so eine Veränderung erreichen.
Diese Technik kann auch verwendet werden, um Glaubenssätze zu hinterfragen, um sich von limitierenden Überzeugungen zu lösen und um die Veränderung von Verhaltens- und Denkmustern zu erreichen. Es kann auch helfen, in schwierigen Situationen eine andere Perspektive einzunehmen und dadurch neue Lösungen zu finden.
Video Mapping Across im Coaching
In diesem Video siehst du, wie der Mapping Across in Coaching und Therapie eingesetzt werden kann:
Tipps
- Erfrage kinästhetische Submodalitäten erst, wenn die visuellen und auditiven fraglich sind.
- Beginne mit einer kleinen Veränderung oder mit einer Submodalität, wo du meinst, diese wird der stärkere Treiber sein.
- Verwende die Worte des Klienten beim Ummodeln der Submodalitäten.
- Sollten Submodalitäten nicht verändert werden können, mache einfach mit anderen weiter.
- Achte auf nonverbale Indikatoren als Anzeichen dafür, dass sich der Klient in einen ressourcevollen Zustand begibt.