In der schamanischen Arbeit ist die Verbindung zu Spirits, Ahnen oder göttlichen Wesen ein zentraler Bestandteil. Diese spirituellen Begleiter unterstützen uns dabei, Heilung zu erfahren, innere Weisheit zu erwecken und in Einklang mit der natürlichen Welt zu leben. Jede Kultur hat ihre eigenen Spirits und Rituale, doch das Grundprinzip bleibt immer dasselbe: Durch bewusste Kontaktaufnahme und Zeremonien verbinden wir uns mit einer höheren Kraft, die uns auf unserem Weg begleitet und schützt.
Die Grüne Tara, eine erleuchtete weibliche Gottheit aus dem tibetischen Buddhismus, kann in diesem Kontext als kraftvolle spirituelle Verbündete betrachtet werden. Sie verkörpert Mitgefühl, Heilung und Schutz und ist eine heilende Kraft, die uns auf unserem Lebensweg unterstützt. Wie schamanische Spirits lädt sie uns ein, eine bewusste Verbindung einzugehen, um innere Transformation und spirituelle Stärkung zu erfahren.
Die Grüne Tara – Mitgefühl & Heilung
Die Grüne Tara ist eine der bekanntesten weiblichen Gottheiten im tibetischen Buddhismus und steht für Mitgefühl, Schutz und Heilung. Ihr Name „Tara“ bedeutet „Retterin“ oder „Befreierin“, und die Farbe Grün symbolisiert Leben, Wachstum und die Kraft der Natur. Die Grüne Tara wird oft angerufen, um Ängste zu überwinden, Heilung zu fördern und den Weg zur Erleuchtung zu unterstützen.
In der spirituellen Praxis ist die Verbindung mit der Grünen Tara eine Möglichkeit, Zugang zu diesen Qualitäten in uns selbst zu finden. Durch Meditation, Visualisierung und Mantra-Rezitation können wir uns mit ihrer heilenden Energie verbinden und inneren Frieden und Mut kultivieren.
Die Grüne Tara wird oft als wunderschöne, anmutige Gestalt dargestellt. In ihrer linken Hand hält sie die Lotusblüte – ein Symbol für Reinheit, Erwachen und Mitgefühl – welche sich in voller Blüte befindet und strahlt. Ihre rechte Hand zeigt ein Mudra, eine symbolische Handgeste, die Schutz und Segen spendet und gleichzeitig Mut und Fürsorge ausdrückt. An ihren Ohren trägt sie kunstvolle Golluns-Ohrringe, die ihre edle Herkunft und spirituelle Weisheit betonen. Zarte Armbänder schmücken ihre Handgelenke, sie symbolisieren die Verbindung zu den Elementen und den Fluss der Energie. Ihre Beine sind von bunten Regenbogenleggings umhüllt, die die Vielfalt und Schönheit des Lebens sowie die allumfassende Kraft der Natur widerspiegeln.
Grüne Tara – Die Führende Sternengöttin und Schamanische Beschützerin
Der Name „Tara“ bedeutet wörtlich „Venus“ oder „Führender Stern“ – eine Lichtquelle, die den Weg weist. In verschiedenen Kulturen erscheint sie unter unterschiedlichen Namen: Als „Tara Delhi“ gilt sie als große mütterliche Gestalt („Big Mama“), eine weibliche Entsprechung des Tengrismus, der uralten Religion der Himmelsgötter, und wird als weibliche Göttin des unveränderlichen Himmels verehrt. Ursprünglich als bengalische hinduistische Göttin verehrt, wurde die Grüne Tara später in Tibet eingeführt – ein Land mit tief verwurzelter schamanischer Tradition.
In Tibet ist Schamanismus das ursprüngliche spirituelle Fundament; viele buddhistische Lehren und Symbole sind im Kern aus dieser schamanischen Kultur „gebrannt“ oder hervorgegangen. Anfangs versuchten buddhistische Bewegungen, die lokale schamanische Gemeinschaft zu unterdrücken, doch im Laufe der Zeit entwickelten sich Kooperationen und ein gegenseitiges Wirken zwischen Schamanismus und Buddhismus. Die Grüne Tara ist eng mit der „Dark Head“-Linie verbunden, deren Hüterin Amenaa als kraftvolle Trägerin dieser spirituellen Weisheit gilt.
Tara selbst ist eine Tengerin – eine Himmelsgöttin, die uns vor den acht großen Ängsten schützt und Heilung bringt. Sie symbolisiert den Schutz, die Führung und die unerschütterliche Kraft des Himmels inmitten der irdischen Herausforderungen.
Ritual zur Verbindung mit der Grünen Tara
- Augen schließen und in die Meditation gehen.
Lass deinen Körper und Geist zur Ruhe kommen, atme tief und gleichmäßig. - Die Grüne Tara vor dir visualisieren.
Stelle dir vor deinem inneren Auge die Grüne Tara vor, mit ihrer strahlenden grünen Aura und ihrem liebevollen Blick. - Sie einladen, über dein Kronenchakra eins mit dir zu werden.
Öffne dein Scheitelchakra (oberster Punkt auf deinem Kopf) und lade die Energie der Grünen Tara ein, dich zu durchdringen und mit dir zu verschmelzen. - Die Grüne Tara sein.
Spüre, wie ihre heilende Kraft dich durchströmt, und fühle dich selbst als Ausdruck von Mitgefühl und Schutz. - Das Mantra rezitieren.
Rezitiere langsam und bewusst das Mantra: „Om Tare Tuttare Ture Soha“. Am besten benutzt du eine Mala, um die Anzahl der Wiederholungen zu zählen und in einen meditativen Rhythmus zu kommen. - Auf den Atem achten.
Atme tief ein und empfange die heilende Energie. Atme aus und lasse Angst, Schmerz und Blockaden los. - In Stille verweilen.
Spüre die Verbindung zu der Grünen Tara in der Stille nach der Mantra-Meditation. - Dankbarkeit ausdrücken.
Bedanke dich für ihre Präsenz, ihren Schutz und ihre Führung. - Meditation sanft beenden.
Atme bewusst, öffne langsam die Augen und bringe die ruhige, heilende Energie mit in deinen Alltag.
Dieses kurze aber wunderschöne Ritual hilft dir, die Qualitäten der Grünen Tara in deinem Leben zu aktivieren und spirituelle Unterstützung zu erfahren – ganz im Sinne schamanischer Traditionen, die das Einlassen auf besondere Spirits und göttliche Helfer ehren. Ich habe dir hier ein Video zum Meditieren verlinkt:
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