Glück ist die Summe schöner Momente.
Die Fähigkeit deinen Gefühlszustand zu beeinflussen ist entscheidend für dein Lebensglück. Du kannst damit Ängste überwinden, herausfordernde oder stressige Situationen meistern und sogar dein Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein stärken.
In diesem Beitrag erfährst du:
- Was Anker sind
- wie du sie nutzen kannst
- Und wie du mit dem Ankern positive Gefühle speichern und abrufen kannst.
Was sind Anker?
Schon Pawlow hat an seinem Hund das Ankern geübt 😉. Ein Glockenschlag – schon ging die Klappe auf und sein Hund bekam Futter. Hörte der Hund nach vielen Malen die Glocke erneut, so war sofort der Speichelfluss des Hundes auch ohne Futter angeregt. Beim Ankern wird die klassische Konditionierungskette nach Pawlow durchlaufen, für deren Beschreibung er 1904 den Nobelpreis für Physiologie und Medizin erhielt.
Anker sind Reiz-Reaktions-Verknüpfungen. Ein Anker ist ein Reiz, der bei einem Menschen eine ganz bestimmte, immer gleiche, Reaktion bewirkt. Einfach gesagt bedeutet das: Etwas passiert und du reagierst in der immer gleichen Art und Weise darauf. Das kann ein Gedanke sein oder ein äußerer Reiz – z. B. eine Erinnerung an deinen letzten Urlaub, der bei dir das Gefühl von Entspannung auslöst, der Duft deines Lieblingsparfüms oder dein Lieblingslied, das dir ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Merke: VAKOG löst VAKOG aus. D.h., wenn z. B. gedanklich ein Bild auftaucht, löst das etwas in dir aus – wie ein positives Gefühl z. B.
Oder im außen: Wenn du eine rote Ampel siehst und stehenbleibst oder ein Stoppschild dich zum Anhalten bewegt. Anker umgeben uns und es gibt Anker in allen Sinneskanälen! Es gibt visuelle Anker, auditive Anker, kinästhetische Anker, olfaktorische Anker und gustatorische Anker. Im Grunde kann alles ein Anker sein. Anker können Gegenden, Gebäude, Räume, Gegenstände oder Kleidungsstücke sein und auch Menschen und Tiere. Eines haben all diese Anker gemeinsam: Sie beeinflussen unsere Gefühle eigentlich die ganze Zeit!
Das Ankern ist eine der wichtigsten NLP-Techniken. Ankern ermöglicht dir, Reiz-Reaktions-Verknüpfungen gezielt herzustellen und auch zu verändern. Dadurch kannst du Gefühle speichern und bei Bedarf abrufen und außerdem kannst du unangenehme Anker neutralisieren. In diesen NLP-Formaten kommt das Ankern zum Einsatz:
- Re-Anchoring (Umankern, Anker löschen)
- Collapsing Anchors (Anker verschmelzen)
- Sliding Anchor (gleitende Anker)
- Stacking Anchors (Anker stapeln)
- Chaining Anchors (Anker verketten)
- Stealing Anchors (Anker stehlen)
- Circle of Excellence
- State of Excellence
- Moment of Excellence
Wie entstehen Anker?
Anker entstehen durch Prägung – durch Wiederholung, Autorität und Intensität. Etwas, das oft wiederholt wird, festigt sich wahrscheinlicher. Genauso, wie etwas, dass uns Menschen sagen, die wir als Autoritäten empfinden. Dazu gehören z. B. Eltern, Familienmitglieder, Freunde und auch Mentoren. Zudem spielt die Intensität der Emotion eine Rolle. Je stärker das Gefühl ist, desto stärker ist auch der Anker.
Was ist beim Ankern wichtig?
Das Pseudonym T.I.G.E.R. beschreibt die Kriterien für sogenannte wohlgeformte Anker. TIGER, beschreibt dabei die Anfangsbuchstaben der fünf Kriterien. Diese Kriterien solltest du beachten, wenn du Anker setzen oder verändern willst. Diese sind:
T. iming
I. ntensität
G. enauigkeit
E. inzigartigkeit
R. einheit

Timing: Geankert werden soll, kurz bevor der Zustand am intensivsten erlebt wird.
Intensität: Der Zustand soll so intensiv wie möglich erlebt werden. Je intensiver, desto besser der Anker.
Genauigkeit: Ein Anker muss immer an genau derselben Stelle gesetzt werden.
Einzigartigkeit: An einer Stelle darf nur ein Zustand geankert werden, damit der Anker nicht mit anderen Zuständen verschwimmt und damit nutzlos wird.
Reinheit: Achte darauf, dass du immer nur einen einzelnen, „reinen“ Zustand ankerst. Wähle z. B. keine Situation aus, die verschiedene Gefühle in dir auslöst. Z. B. ein schöner Urlaub, der aber auch mit Freude das Gefühl von Melancholie mit sich bringt.
NLP-Übung: Moment of Excellence
Ankern kannst du in dieser folgenden Übung bewusst nutzen, um gewünschte Gefühlszustände abrufbar zu machen. Du kannst grundsätzlich jeden Sinneseindruck als Anker nutzen. Egal ob Geste, Berührung, Bild, Ton, Wort oder Geruch. Wenn du ein Gefühl ankern willst, kannst du das in den folgenden sechs Schritten tun:
- Ressource auswählen: Welches Gefühl möchtest du ankern? Was brauchst du z. B. gerade?
- In welcher Weise willst du dieses Gefühl ankern? Suche dir einen Gegenstand oder eine Körperstelle, eine Geste, ein Bild usw. an der du dieses Gefühl ankern willst. Beachte hierbei vor allem das Kriterium der die Einzigartigkeit.
- 3 Ressource-Situationen finden: Auswahl der besten & stärksten Situation: Erinnere dich an drei Situationen in deinem Leben, in der dieses Gefühl schonmal präsent war und wähle dann die stärkste Situation aus.
- VAK-Vertiefungstrance (Ziel: Intensität verstärken) – Tu mal so, als würdest du diese Situation noch einmal erleben. Wo warst du da? Was hast du gemacht? Welche Menschen waren ggf. noch dort? Was hast du gesehen, gehört und gefühlt in diesem Moment?
- Moment ankern: Setze den Anker, kurz bevor das Gefühl am intensivsten ist.
- Separator: Steig dann kurz aus dem Gefühl aus, tu was anderes, nimm einen Schluck Wasser o. ä.
- Test & Future Pace: Wenn du jetzt die Körperstelle berührst, den Gegenstand in die Hand nimmst oder ansiehst, funktioniert der Anker?

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