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Resilienz im Beruf – so machst du dich stark für den Berufsalltag

Nach „Homeoffice“ (2020) und „woke“ (2021) wurde in Zeiten wirtschaftlicher Herausforderungen das Wort „Resilienz“ als Wirtschaftswort des Jahres 2022 gekürt. Was darunter zu verstehen ist, wie wichtig Resilienz im Beruf ist und wie du sie stärken kannst, erfährst du in diesem Artikel.

  1. Resilienz und Agilität
  2. Impulse für mehr Resilienz im Beruf
  3. Mein Fazit

1. Resilienz und Agilität

Resilienz ist ein psychologischer Begriff, der die mentale Widerstandsfähigkeit gegen Stress beschreibt. Personen, die einen hohen Grad an Resilienz aufweisen, sind in der Lage, schwierige und herausfordernde Situationen im Privat- und Berufsleben extrem gut zu meistern. Resilienz zählt zu wichtigen Charaktereigenschaften und ihre Bedeutung im Beruf kommt aktuell im Zusammenhang mit Agilität vermehrt zu Sprache.

Unter Agilität versteht man die Fähigkeit von ganzen Organisationen und Unternehmen, flexibel und frühzeitig auf Veränderungen und neue Anforderungen zu reagieren. In Zeiten des stetigen Wandels, in denen wir nun einmal leben, ist diese Fähigkeit unabdingbar und immer mehr und mehr Unternehmen legen hohen Wert auf agile Strukturen. 

Resiliente Mitarbeiter:innen sind dabei entscheidend. Denn nur diese gewährleisten, dass die gewünschten agilen Strukturen durchgesetzt und im Unternehmensalltag gelebt werden. 

Was aber tun, um resilienter im Job zu werden?

2. Impulse für mehr Resilienz im Berufsalltag

Normalerweise wird Resilienz bereits in der Kindheit erlernt. Das belegen wissenschaftliche Studien, die das Verhalten von Kindern, die in ungünstigen Lebensumständen aufwuchsen, untersuchten. Je nachdem, welche Stressbewältigungsstrategien man sich in der Kindheit zu eigen gemacht hat, beeinflusst also unseren Resilienz-Grad im Erwachsenenalter. 

Aber hier ein paar Good News: Resilienz ist erlernbar und trainierbar – auch als Erwachsener!

Resilienz baut auf 7 Säulen auf, die du unabhängig voneinander stärken kannst. Dazu zählen:

– Optimismus

– Akzeptanz

– Lösungsorientiertes Denken und Handeln

– Selbstverantwortung

– Selbstregulation

– Gute und gesunde Beziehungen

– Zukunftsgestaltung

Die folgenden Impulse kannst du direkt nutzen und zukünftig in deinen Berufsalltag einbinden. 

Steigere deinen Optimismus

Eine positive Einstellung zum Leben ist wichtig, um in schwierigen Zeiten nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren. Und in besonders stressigen Jobs ist Optimismus ein wichtiger Hebel, um erfolgreich und entspannt zu bleiben.

Um deinen Optimismus zu trainieren, fange am besten mit einer Bestandsaufnahme an. Auf einer Skala von 1 bis 10, wie optimistisch bist du?

Im nächsten Schritt frage dich selbst: Was kann dir helfen, um eine Stufe höher auf der Skala zu rutschen?

Hilfreich ist hierbei auch, sich bewusst seine beruflichen Erfolge wieder ins Gedächtnis zu rufen. Schreibe also am besten 3 Erfolge auf, die du in deinem Berufsleben bislang erreicht hast. Nutze gerne Sätze mit „obwohl“ und „trotzdem“ und genieße den aufsteigenden Optimismus ☺

Ein Beispiel könnte sein: Obwohl ich in Englisch immer eine Niete war, habe ich jetzt keine Probleme, an Meetings in dieser Sprache teilzunehmen. 

Akzeptiere dich selbst

Wie bist du als Mensch, Kolleg:in oder Arbeitspartner:in? Was magst du an dir besonders? Was weniger gerne? Welche positiven Eigenschaften zeichnen dich aus?

Reflektiere dich selbst und übe dich in Akzeptanz. Solltest du dich schwertun, einige Fragen zu beantworten, dann bitte deinen Lieblingskolleg:in im Team, dir dabei zu helfen. Wie wirst du in der Arbeit wahrgenommen? Warum arbeitet er: sie so gerne mit dir? 

Des Weiteren kannst du auch deine Arbeitssituation durchleuchten: Welche Aufgaben machen dir besonders viel Freude? Was klappt im Job gar nicht? Was kannst du aktiv daran ändern? Und was davon liegt nicht in deiner Macht?

Sich regelmäßig Feedback einzuholen und IST-Situationen mit ein wenig Distanz zu betrachten, kann sich sehr positiv auf deine Resilienz auswirken.

Trainiere deine Selbstverantwortung

Wer selbstverantwortlich reagiert, verlässt automatisch die Opferrolle und übernimmt somit wieder Oberhand über das Problem oder eine unangenehme Situation. 

Im Berufsalltag kommt es immer wieder dazu, dass man sich über Kunden, Kollegen oder Vorgesetzte ärgert. Wie man mit diesen Situationen umgeht, ist das A und O.

Um deine Selbstverantwortung im Job zu trainieren, mache Folgendes:

Denke an eine konkrete Situation aus deinem Arbeitsalltag, in der du dich über einen Kollegen, Mitarbeiter oder Kunden geärgert hast. Welche Emotionen kamen in dir hoch? Wie hast du in der Situation reagiert? Hat deine Reaktion zur Verbesserung der Situation beigetragen?

Und nun notiere ganz bewusst drei weitere Reaktionen, die möglich gewesen wären. Wie hättest du noch reagieren können?

3. Mein Fazit

In unserer heutigen Zeit, in der wir uns unentwegt neu erfinden, anpassen und schnell auf Veränderungen einstellen müssen, ist es unabdingbar, resilient im Job zu sein. 

Umso schöner ist es, zu wissen, dass jeder Resilienz erlernen und trainieren kann. Wichtig ist auch, zu erkennen, dass die 7 Säulen der Resilienz in jedem Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Am meisten macht es Sinn, erst eine Bestandsaufnahme zu machen und zu identifizieren, welche von diesen Teilaspekten individuell gefördert werden sollen. Denn du kannst alle unabhängig voneinander trainieren. Je mehr du diese Säulen stärkst, umso resilienter wirst du in Zukunft mit Krisen und anderen Herausforderungen umgehen können.

In diesem Artikel habe ich dir ein paar Impulse und Übungen vorgestellt. In meinem Buch Resilienz für Fach- und Führungskräfte findest du noch weitere Übungen zu allen Teilaspekten von Resilienz. Bei Fragen schreibe mir gerne. 

Tim Ong

https://tim-ong.de/

(Ein Gastbeitrag von Tim Ong)

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